Beichte – be ich te – ich be te

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25.4.2020

In Heinersreuth beginnt heute das traditionelle Konfirmationswochenende. Natürlich ist alles abgesagt. Meine Tochter wäre auch dabei. Wir haben den Braten in praktischen Stücken aufgeteilt eingefroren und freuen uns darauf, die Konfirmation mit ihren Freunden und Verwandten zu feiern, wenn die Zeiten sich gebessert haben.

Das Konfirmationswochenende beginnt mit der Beichte. Am Vorabend der Konfirmation kommen die Jugendlichen zusammen, um hinter sich zu lassen, was ihnen ein schlechtes Gewissen macht oder sie belastet. Sie schauen ihr bisheriges Leben kritisch an und überlegen sich, was sie anders machen wollen. Vor ihnen liegt das Leben.

Ich denke, das ist eine gute Sitte. Sein eigenes Leben kritisch unter die Lupe zu nehmen, nicht ständig, das macht mürbe, aber ab und zu, das tut uns allen gut. Und das im Lichte der Gnade Gottes, das macht gnädig mit sich selbst. Und wer gnädig mit sich selbst ist, der wird vielleicht auch ein bisschen gnädiger mit seinem Mitmenschen.

Die Beichte ist ein fröhliches Fest: Ich muss meine Fehler nicht verstecken, wenigstens vor Gott nicht. Ich darf ich selbst sein, mit allen Schwächen und Fehlern, aber ich muss nicht so bleiben wie ich bin, ich darf so werden, wie Gott mich geschaffen hat, ein Segen für die Welt.

Gibt es etwas, was Ihr Gewissen belastet? Gottes Gnade ist nur ein Gebet weit entfernt von Ihnen, sagen Sie es Ihm!

Ihr Pfarrer Otto Guggemos