Richte mich

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29.3.2020

Judika ist der Name des heutigen Sonntags, nach Psalm 43: „Judica me“. Wörtlich „richte mich“ – in besserer Übersetzung „schaffe mit Recht“. Beides hängt ja zusammen. Gottes Gericht bringt zurecht, schafft Recht, wo unrecht war. Die Bibel erzählt auf vielerlei Weisen davon. Immer gilt: Gottes Gericht kommt aus seiner Liebe. Seine Strafe ist immer Teil seines Heilsplanes.

Ich wünsche mir heute, dass Gott uns zurechtbringt. Ich wünsche mir mein Recht, aber ich wünsche mir auch, dass Gott richtet, was in meinem Leben Unrecht ist.

In einer Mitteilung unserer Kirchen habe ich gelesen, dass Corona keine Strafe Gottes ist. Ich habe mich gefragt, woher die Bischöfe das eigentlich so genau wissen wollen. Vielleicht braucht unsere Welt so einen kleinen Virus, damit wir mal auf die Bremse treten, bevor unser globalisierter Planet heiß läuft. Und ich meine damit nicht nur das Klima.

Wenn Gott straft, dann ist er immer zugleich auf unserer Seite. Er möchte uns ja zurechtbringen. Darum trägt er unsere Krankheit: "Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele." ( Matthäus 20,28)