Vor ein paar Tagen hab ich was über Gottes Strafe geschrieben. Gab eine lange und interessante Theologen-Diskussion auf Facebook. Die hat vor allem gezeigt, dass wir uns heute bei Kirchens echt schwer tun mit Bibelstellen, die vom Zorn Gottes reden. Und das ist gut so: Wir sind Christen, nicht weil wir Angst vor Gott haben, sondern weil er uns liebt!
Aber zu etwas ganz anderem: Als ich von den Anti-Corona-Demos am Wochenende hörte, bei denen offensichtlich ziemlich viele der Distanzregeln gebrochen wurden, da dachte ich mir: Ohne Strafe geht es halt leider nicht. Wenn der Staat etwas möchte, dann muss er es auch durchsetzen.
Ich habe das Gefühl oft beim Autofahren, wenn ich mit dreißig durch eine Zone-30 fahre, oder mit 100 auf einer Bundesstraße und hinter mir drängelt einer. Wir waren im Sommer in Schweden. Da fährt keiner zu schnell, es wird auch überall geblitzt und kostet auch richtig.
Und auch ich muss Grenzen durchsetzen, auch wenn mir das nicht gefällt: Wenn es in meinem Reli-Unterricht bei den Jungs in der letzten Reihe zu geht wie in der Kneipe, dann muss ich ihnen halt Ärger machen. Wenn ich mich nicht durchsetze, nehme ich sie nicht ernst – und fühlen sich letztlich auch selbst nicht ernst genommen.
Regeln sind wichtig für unser Zusammenleben. Es ist immer toll, wenn sich alle freiwillig und einsichtig daran halten. Zum Glück machen das auch die meisten. Aber wir sind Menschen, die es manchmal nötig haben, dass uns einer unsere Grenzen zeigt. Leider.
Wenn ich falsch parke und kriege ein Ticket, ärgere ich mich auch. Aber es ist okay. Es ist notwendig. Und das Geld dient ja einem guten Zweck, es finanziert unsere Kommunen.
So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! (Matthäus 22,21)
Vielen Dank an unsere Polizisten für Euren systemrelevanten Einsatz, und bleibt gesund!