Markus 9, 24 (Jahreslosung 2020)
Die Jahreslosung 2020 spricht vielen von uns aus dem Herzen. Im Grunde glauben wir schon an Gott – aber dann wird es auch schon kompliziert. Wir sind moderne Menschen und vertrauen der Wissenschaft, wissenschaftlicher Zweifel inclusive. Zweifel kann ja manchmal sehr bequem sein, wenn man sich nicht festlegen möchte.
Glauben heißt Vertrauen, viele vergessen das heute. Beim Glauben geht es nicht um das Wissen, sondern um die Beziehung. Glaube ich Gottes Zusagen, glaube ich seinem Urteil über Gut und Böse – glaube ich auch, dass er einen Auftrag für mich hat, eine Berufung einen Plan für mein Leben.
Glauben hat mit Mut zu tun. Ängste, Befürchtungen und Halbherzigkeit sollen nicht über mich herrschen, sondern ich will Jesus vertrauen. Er fordert mich heraus: Liebe deinen Nächsten, sogar wenn er ein Feind geworden ist. Er fordert mich heraus: Hab keine Angst, ich habe immer einen Weg für dich, auch wenn du krank bist oder deine Situation total festgefahren hast.
So ging es dem Vater in der Geschichte, die Markus im 9. Kapitel erzählt: Sein Kind war schwer krank. Jesus ist seine letzte Hoffnung. Jesus fordert ihn heraus: Dem der glaubt, kann alles passieren. – da schreit es aus ihm heraus: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (Markus 9,24). So möchte ich auch beten. Mit meiner kleinen Kraft, mit allem, was zwischen Gott und mir steht möchte ich kommen und ihn bitten, dass er mir Glauben schenkt. Ich möchte ihn bitten, dass er mein Misstrauen heilt, damit ich mehr und mehr vertrauen kann. Mein Glaube ist schwach, aber mein Gott ist stark. Das soll mich mutig machen. So möchte ich leben, im Jahr 2020, das bald beginnt.
Gottes Segen wünscht Ihnen allen
Ihr Pfarrer Otto Guggemos