Sei meinte: Mit Corona gleicht die Natur aus, was wir Menschen schlecht gemacht haben. Sie dachte vor allem an den Flugverkehr und das Klima. Für die Natur ist es ein Aufatmen, was gegenwärtig geschieht.
Unser Lebensstil baut immer-schneller, immer-mehr. Wenn die Wirtschaft nicht wächst, geht es in die Rezession, Arbeitsplätze gehen verloren, Regierungsparteien verlieren Wahlen, Anleger verlieren Geld und die Angst geht um. Wenn das neue Handy nicht mehr kann als das alte, taugt es nichts. Schneller (das Auto), höher (das Haus) und weiter (der Urlaub).
Dass unsere Erde das nicht mitmachen kann, haben wir mittlerweile theoretisch begriffen. Leider nur theoretisch. Und nun zwingt sie uns, zu Hause zu bleiben. Sie zwingt uns, das Rad etwas langsamer zu drehen. Für unsere Betriebe ist das die Härte, weil unser Wirtschaftssystem so ist, wie es ist. Das Rad langsamer drehen, das geht nur wenn alle mitmachen, sonst kommen die verantwortungsbewussten als erste unter die Räder. Corona bremst alle aus. Vielleicht macht es uns klüger, vielleicht bevor es zu spät ist.
Unsere Konfirmanden haben ihren Vorstellungsgottesdienst zum Thema Corona vorbereitet, und sie sind sehr schnell bei der Geschichte von Noah gelandet. Wenn Sie mögen, können Sie sie mal nachlesen. Mit den Konfirmanden habe ich mich daran erinnert, dass die alte Geschichte erzählt, wie den Menschen Grenzen gesetzt wurden. Wir brauchen Grenzen, leider, auch wenn es nicht schön ist. Am Ende der Geschichte setzt Gott ein Zeichen seiner Güte an den Himmel: Den Regenbogen.
Bleiben Sie gesund!
Ihr Pfarrer Otto Guggemos