Konfirmation 1945

Bildrechte beim Autor
30.3.2020

1945 war Oberfranken Frontgebiet im verlorenen Weltkrieg. Tiefflieger, Bomben, die Furcht vor dem Ende – für gläubige Nazis das Ende von allem, woran sie geglaubt haben. Mit einer älteren Dame sprach ich über die vielen Terminverschiebungen. Meine Tochter ist heuer als Konfirmandin dabei, darum betrifft uns das doppelt. Sie hat mich daran erinnert, wie es früher war.

Wie wurde damals gefeiert? Aus der ganzen Verwandtschaft hat es nur eine Tante geschafft, zu Besuch zu kommen, sie war mit einem Lastwagen mitgefahren. Und ein älterer Onkel kam den Weg von Thurau zu Fuß. Die Großmutter hatte eine Torte aus Mohrrüben und ein bisschen Mehl gebacken. Der Vater und die älteren Brüder waren im Krieg. Der Pfarrer auch, den Gottesdienst feierte ein Senior-Pfarrer in Vertretung. Und auf dem Heimweg vom Gottesdienst wurden die Jungs von eine, Tiefflieger überrascht; sie rissen sich die leuchtend weißen Hemden vom Leib, um nicht zu Zielscheibe zu werden.

Warum hat man dieses Fest trotz der widrigsten Umstände so gefeiert? Weil es wichtig war! Gerade jetzt, wenn es schwer war brauchten sie: Konfirmation – Bestärkung. Festmachen, dass Christus das Fundament ist, wo alles andere zerbricht. Den Segen Gottes für mein Leben empfangen und Ja sagen zu dem was Er von mir erwartet.

„Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1. Korinther 3,11)