6.4.2020
Die Farben meines Frühlings: gelb und blau. Forsythien, Osterglocken und dieser herrlich blaue Himmel. Alles leuchtet, alles strahlt. Was den Himmel so blau macht? Die Kondensstreifen fehlen. In gewöhnlichen Zeiten ist der blaue Himmel vielfach zerschnitten von den weißen Strichen, die die Verkehrsflugzeuge hinterlassen. Jetzt fällt es mir erst auf, dass es auch anders geht. Es ist kein Geheimnis, dass zu viele Verkehrsflugzeuge unterwegs sind. Jetzt fehlen sie, meine Nichte ist eine der vielen Weltreisenden, die festsitzen, sie ist in Australien gestrandet. Aber das ändert nichts daran: Es wird zu viel geflogen. Jeder weiß: Wir machen alles kaputt mit unserem Konsum. Die Meere voller Plastiktüten, die Luft voller Abgase, das Wasser voller Schadstoffe.
„Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.“ (1. Mose 2,15)
Den blauen Himmel hat uns Gott geschenkt. Die Forsythien und die Osterglocken sind menschliche Züchtungen, liebevoll gepflegt, damit sie so schön blühen. 40 Tage Corona-Pause gönnen wir der Schöpfung. Denken wir daran, was wir ihr Tag für Tag antun.
Nochmal ein Blick nach oben, der blaue Himmel ohne Kondensstreifen. Das Bild möchte ich mir einprägen.
Herzlich grüßt
Euer Pfarrer Otto Guggemos