Hauskirche

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28.4.

Wer kennt nicht die „Kinder von Bullerbü“? Wir haben die Geschichten oft vorgelesen und die Filme angesehen. Da gibt es den bekannteren Sommer-Film und einen zweiten Film, in dem sie die Geschichten verfilmt haben, die im Winter spielen. Mir haben es die Geschichten vom Weihnachtsfest auf dem Bauernhof in Schweden besonders angetan. Im Film ist der Weihnachtsabend eine besonders eindrucksvolle Szene: Das beste Essen, von der eigenen Hände Arbeit für diesen Abend geerntet, gelagert, aufgespart und zubereitet. Jetzt ist alles geputzt und geschmückt, die Arbeit ruht, die Familie versammelt sich in der Stube. Jeder trägt sein bestes Gewand. Vor Essen, Geschenken, Tanz um den Baum ist der Höhepunkt der Feierlichkeit: Der Vater schlägt die Familienbibel auf und liest das Weihnachtsevangelium aus Lukas, Kapitel 2.

Der Hausvater als Priester seiner kleinen Gemeinde. So hat Martin Luther das Priestertum aller Gläubigen verstanden. Die heilige Berufung jedes Christen, der Eltern für die Kinder. Der Hausvater, der Bauer von Bullerbü übernimmt seine Verantwortung und liest Gottes Wort für Frau, Knechte und Kinder.

Wir erleben das in diesen Tagen ganz besonders: Wir sind Kirche. Als Hausgemeinschaft. Wir singen miteinander und beten füreinander. Wir lesen in der Bibel und hören auf Gottes Wort. Wir trösten uns gegenseitig und sorgen füreinander.

Unsere Berufung: Kirche sein, wo wir auch sind, wer wir auch sind, mit Jesus Christus in unserer Mitte.

"Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen." (Jesus Christus nach Matthäus 18,20)

 

(Szenenfoto aus  „Alla vi barn i Bullerbyn” von Lasse Hallström)