„Ich mag die Schule zu Hause nicht mehr!“

 

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30.4.

 „Ich mag die Schule zu Hause nicht mehr!“
„Aber es klappt ja ganz gut?“
„Trotzdem! Jeden Tag Aufgaben, Mathe Englisch…“
„Ich weiß, aber da müssen wir durch!“
„Nein, nein, nein! Ich mag nicht mehr!“
„Mama, bitte reiß dich zusammen!“

Wisst Ihr, was ich immer wieder höre: Den Familien geht es gut! Ich bin ja Pfarrer und rufe mal hier mal dort an, spreche mit Eltern, Kindern, Kindergärtnern. Und immer wieder: Es geht uns gut. Wir freuen uns über die gemeinsame Zeit. Endlich spielen wir mal zusammen. Man glaubt gar nicht, wie kreativ die Kinder werden, wenn sie mal Zeit dazu haben. Nicht dauernd diese Termine… Und dann war da neulich der Zeitungsartikel über die Befürchtungen, dass häusliche Gewalt zunimmt, wir sollen aufpassen, auch wir Kindergarten-Träger. Aber die zuständige Leiterin vom Jugendamt sagt: keine Zunahme häuslicher Gewalt spürbar. Und ich denke wieder: Den Familien geht es gut. Danke, dass Ihr uns mal in Ruhe lasst.

Ich bin ja nicht nur Pfarrer, Kita-Träger, Relilehrer, sondern auch Vater von vier Kindern. Elternschaft ist eine heilige Berufung. Ich habe das in der Corona-Zeit nicht nur home-school kennengelernt, sondern auch home-worship. Familien versammeln sich am Sonntag Vormittag und nehmen an einem WhatsApp-Gottesdienst teil, oder an einem Lifestream-KiGo. Familien stehen am Balkon und musizieren für die Nachbarschaft. Familien basteln für die Senioren im Altenheim.

Gott hat es so geordnet, das Kinder Eltern haben. Wohl den Menschen, die Familienleben als täglichen Gottesdienst leben.

Von Salomo, ein Wallfahrtslied. Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst. Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf. Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, und Leibesfrucht ist ein Geschenk. Wie Pfeile in der Hand eines Starken, so sind die Söhne der Jugendzeit. Wohl dem, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat! Sie werden nicht zuschanden, wenn sie mit ihren Feinden verhandeln im Tor. (Psalm 127)

Otto Guggemos, Pfarrer in Heinersreuth, CVJM Bayreuth