Am 10. Mai werden wieder Gottesdienste gefeiert, in unseren Kirchen und open air. Wir zerbrechen uns jetzt die Köpfe, beraten Hygienekonzepte, teilen ehrenamtliche Teams ein, kaufen Masken und Desinfektionsmittel. Das wird ein Stück Arbeit, denn viele die kommen werden, gehören ja zur Risikogruppe.
Und schon beginnt die Diskussion: Wenn Gottesdienste sein können, warum dann nicht Restaurants, Kitas, Kinos… Jeder, der seinen Laden wieder offen haben will, hat mein Verständnis, es geht ja oft um berufliche Existenzen. Aber es gibt zwei Arten von Veranstaltungen, die in unserem Land Vorrang haben, weil sie durch Grundrechte geschützt sind: Die Versammlungsfreiheit und die Religionsfreiheit. Darum sind am 4.5. kleinere Kundgebungen wieder möglich, und eben Gottesdienste. Beides unter strengen Auflagen, der Veranstalter ist verantwortlich.
Die Hygieneauflagen sind immens: Mit zwei Meter Abstand passen ziemlich wenig Leute in eine Kirche hinein, ein Schwätzchen vor der Kirchentüre ist untersagt, es besteht Maskenpflicht, Singen wird schwierig. Gottesdienste sind wieder möglich, und viele Kirchen machen auf, auch wenn es vielleicht nicht viel Spaß machen wird. Wir tun es trotzdem, weil wir nicht zum Spaß in die Kirche gehen. Ich habe schon viele Gottesdienste gefeiert, wo wir eine Menge Spaß hatten. Aber wir kommen auch zusammen, wenn es schwierig ist: Weil wir Gottes Wort brauchen, die Gemeinschaft und das gemeinsame Gebet. Weil wir Zeichen der Hoffnung sichtbar und erlebbar machen wollen.
Kirche trotz Corona – wir sind dabei.
Ihr Pfarrer Otto Guggemos