…so oft ihr davon esst

Bildrechte beim Autor
8.4.2020

Morgen ist Grün-Donnerstag, der Tag der Einsetzung des Heiligen Abendmahls. Morgen habe ich ein anderes Thema, darum schreibe ich heute schon etwas über das Abendmahl.

Wer regelmäßig zum Gottesdienst kommt, dem wird das Abendmahl an diesen Tagen wirklich fehlen. Jesus hat uns gerufen, zusammenzukommen, und virtuelle Gemeinschaft ist halt doch nur virtuell. Abendmahlsfeiern in unseren Kirchen sind nicht möglich. Abendmahl als Drive-In halten wir nicht für angemessen, zum Sakrament gehören das Wort und die Gemeinschaft.

Nur das Krankenabendmahl dürfen wir feiern, vor allem als Sakrament für Sterbende, wo es gewünscht würde, kann ich da sein.

Aber ich schlage Ihnen etwas vor, das ganz einfach geht. Wir dürfen uns bei jeder Mahlzeit an das Abendmahl erinnern. Unsere Kirche hat die Einsetzung des Sakramentes an die ordinierten Amtsträger gebunden. Aber das muss Sie ja nicht daran hindern, sich beim Abendessen ganz besonders zu vergegenwärtigen, dass Jesus uns durch sein Blut Vergebung bringt, dass er uns in seinem Leib Gemeinschaft gibt, auch wenn wir – vielleicht alleine – zu Hause sitzen.

Lesen Sie doch einfach vor dem Abendessen die Geschichte vom Abendmahl, vielleicht nach Lukas 22,7-20. Schließen Sie die weltweite Christenheit in ihr Tischgebet ein, die sich an diesem Abend nach Gemeinschaft sehnt, beten Sie für die Kranken, für die Ärzte und die Pfleger. Und dann essen und trinken Sie. Vielleicht einen guten Wein bei der Gelegenheit, auch wenn noch Fastenzeit ist. Meinen Segen haben Sie dazu!

Ihr Pfarrer Otto Guggemos